Unterrichtsmaterial zu Funktionsweise, Chancen und Risiken des TikTok-Algorithmus im Kontext des Jugendmedienschutzes
7. - 8. Klasse
Realschule Baden-Württemberg
90 Minuten
Als Doppelstunde konzipiert
Geräte mit Internetzugang
Mind. 1 Gerät pro 2 SuS
Der Lernpfad ist so konzipiert, dass er sowohl im Präsenzunterricht als auch im Distanzunterricht genutzt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler können selbstständig durch den Lernpfad navigieren, während Sie als Lehrkraft begleitend zur Seite stehen.
Auch wenn Sie selbst nicht mit TikTok vertraut sein sollten, bietet dieser Lernpfad alle nötigen Informationen und Hintergründe. Im Abschnitt "Hintergrundwissen" finden Sie ausführliche Erklärungen zur Plattform und ihren Mechanismen.
Besonders wichtig ist der Austausch zwischen den Schülern über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse. Planen Sie daher ausreichend Zeit für die Reflexions- und Diskussionsphasen ein.
Phase | Zeit | Inhalt | Methode/Material | Sozialform |
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Einstieg/ Motivation | 10 Min |
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Aktivität Station 1 des Lernpfads bzw. Folie 1-2 der Präsentation | Plenum |
Erarbeitung I | 15 Min |
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Anleitung Station 2 des Lernpfads (Erklärvideo und Infotext) | Partner-/Gruppenarbeit |
Erarbeitung II | 15 Min |
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Aktivität Station 3 des Lernpfads (interaktive Simulation) | Gruppenarbeit/Plenum |
Vertiefung I | 10 Min |
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Anleitung Station 4 des Lernpfads + Chat mit TikTok-Experten | Einzelarbeit mit Partner-Austausch |
Vertiefung II | 15 Min |
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Aktivität Station 5 des Lernpfads (Challenge-Bewertung) | Think-Pair-Share |
Vertiefung III | 10 Min |
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Aktivität Station 6 des Lernpfads (interaktive Übung) | Partnerarbeit |
Anwendung | 10 Min |
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Aktivität Station 7 des Lernpfads (Prioritäten-Tool) | Einzelarbeit mit Plenums-Austausch |
Abschluss/Reflexion | 15 Min |
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Reflexion Stationen 8-9 des Lernpfads (Quiz + Reflexion) | Einzelarbeit/Plenum |
Hier finden Sie eine Präsentationsübersicht mit den wichtigsten Inhalten des Lernpfads, die Sie für den Unterricht verwenden können. Die Folien sind als Ergänzung zum interaktiven Lernpfad gedacht und können für gemeinsame Besprechungen genutzt werden.
Funktionsweise, Chancen und Risiken des TikTok-Algorithmus
Klasse 7/8 Realschule Baden-Württemberg
Populäre Social-Media-Plattform für kurze Videos (15 Sek. bis 10 Min.)
Wichtige Fakten:
• Weltweit über 1 Milliarde Nutzer monatlich
• Offizielle Altersfreigabe: 13 Jahre
• Gehört dem chinesischen Unternehmen ByteDance
Ein Algorithmus ist wie ein Kochrezept für Computer:
Eine Abfolge von Schritten, um eine Aufgabe zu lösen.
TikTok analysiert:
Dadurch:
Filterblase: Wenn du hauptsächlich Inhalte siehst, die deinen bestehenden Interessen entsprechen
Vorteile:
Nachteile:
Diskussionsfrage:
Wann hast du bereits eine Filterblase erlebt?
Content Creator nutzen verschiedene Strategien, um den Algorithmus zu beeinflussen
Engagement-Taktiken:
Timing & Länge:
Erkennen:
Wie versuchen Videos, deine Aufmerksamkeit zu fesseln?
Harmlos:
Tanzchoreografien
Lippensynchronisation
Kreative Übergänge
Vorsicht:
Pranks mit Freunden
Foodchallenges
Überraschungsvideos
Gefährlich:
Selbstverletzung
Milk Crate Challenge
Blackout Challenge
Hinterfrage kritisch: Ist diese Challenge sicher? Könnte jemand (auch ich) zu Schaden kommen? Fühle ich mich wohl dabei?
TikTok sammelt:
Schutzmaßnahmen:
TikTok steht in der Kritik wegen Datenweitergabe an chinesische Behörden und umfangreicher Datensammlung
Videos mit "Nicht interessiert" markieren
Aktiv nach neuen Themen suchen
Cache leeren und App gelegentlich zurücksetzen
Bildschirmzeitlimits einrichten
Balance finden:
Hier finden Sie methodische Hinweise und Anregungen zur Umsetzung des Lernpfads im Unterricht. Die vorgeschlagenen Methoden unterstützen einen abwechslungsreichen Unterricht und fördern kollaboratives Lernen.
Sozialform: Plenum, anschließend Einzelarbeit
Material: Moderationskarten oder digitales Umfragetool (z.B. Mentimeter)
Diese Methode aktiviert Vorwissen und schafft einen sicheren Raum für SuS, sich mit ihren Erfahrungen einzubringen, ohne direkt persönliche Details preisgeben zu müssen. Die anonyme Abfrage ermöglicht es auch jenen SuS, sich zu beteiligen, die TikTok offiziell nicht nutzen dürften. Betonen Sie, dass es nicht um eine Bewertung der Nutzung geht, sondern um ein gemeinsames Verständnis der Funktionsweise.
Sozialform: Gruppenarbeit, 3-4 SuS pro Gruppe
Material: Karteikarten mit Interessen, Bildkarten von Videos, Bewertungsbogen
Diese Simulation veranschaulicht spielerisch die Grundprinzipien des TikTok-Algorithmus. Sie fördert Kooperation und logisches Denken. Die SuS erleben aus verschiedenen Perspektiven, wie Empfehlungsalgorithmen funktionieren. In der Nachbesprechung können Sie herausarbeiten, dass echte Algorithmen noch viel mehr Datenpunkte nutzen und weitaus komplexer sind.
Sozialform: World Café, wechselnde Gruppen
Material: Große Papierbögen, Stifte in verschiedenen Farben, Haftnotizen
Das World Café ermöglicht einen strukturierten Austausch und fördert die aktive Beteiligung aller SuS. Die Methode eignet sich besonders, um Erfahrungen zusammenzutragen und gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen. Sie können die Aktivität auswerten, indem Sie die Ergebnisse aller Stationen im Plenum vergleichen und gemeinsam Schlussfolgerungen ziehen.
Bei Zeitknappheit kann die Methode auch mit nur zwei Wechseln durchgeführt werden, sodass jede Gruppe drei der vier Stationen bearbeitet.
Sozialform: Think-Pair-Share
Material: Challenge-Karten mit Beschreibungen, Ampel-Bewertungskarten
Diese Methode fördert die kritische Auseinandersetzung mit TikTok-Challenges. Sie regt die SuS an, eigene Kriterien für die Bewertung zu entwickeln, statt einfach Vorgaben zu folgen. Achten Sie darauf, dass keine gefährlichen Challenges detailliert beschrieben werden, um Nachahmungseffekte zu vermeiden. Fokussieren Sie auf die Entwicklung von Urteilskompetenz.
Als Erweiterung können die SuS auch selbst positive, kreative Challenges entwickeln, die ohne Risiken auskommen.
Sozialform: Kleingruppen (Experten)
Material: Vereinfachte Auszüge aus TikTok-Datenschutzbestimmungen, Arbeitsblätter
Diese Methode fördert kritisches Lesen und die Auseinandersetzung mit komplexen Datenschutzthemen. Durch die Fokussierung auf jeweils einen Aspekt wird die Komplexität reduziert, während durch die Präsentationen ein umfassendes Bild entsteht. Die kreative Visualisierung hilft, abstrakte Datenflüsse greifbar zu machen.
Viele SuS sind überrascht vom Umfang der Datensammlung. Betonen Sie, dass ähnliche Praktiken bei vielen sozialen Medien üblich sind, und achten Sie darauf, keine einseitige Verteufelung von TikTok zu fördern.
Sozialform: Einzelarbeit mit anschließendem Gruppenaustausch
Material: Arbeitsblatt mit Zeitkreis, farbige Stifte
Diese Methode fördert die Selbstreflexion und regt zur bewussten Zeitgestaltung an. Vermeiden Sie wertende Aussagen über "zu viel Zeit" in sozialen Medien. Betonen Sie stattdessen den Aspekt der Selbstbestimmung und Balance. Für manche SuS kann die Offenlegung ihrer Mediennutzung unangenehm sein, daher sollte die Detailtiefe der Präsentation im Plenum freigestellt sein.
Eine gute Erweiterung ist die Vorstellung von konkreten Tools zur Bildschirmzeitbegrenzung, die die SuS bei der Umsetzung ihrer Balance-Pläne unterstützen können.
Beachten Sie, dass viele SuS bereits intensiv mit TikTok vertraut sind – möglicherweise mehr als Sie selbst. Nutzen Sie dieses Expertenwissen konstruktiv, indem Sie SuS als "Experten" einbinden. Gleichzeitig verfügen Sie als Lehrkraft über medienpädagogische Kompetenz und können kritische Reflexion anregen, die den SuS oft fehlt.
Versuchen Sie, nicht moralisierend über die TikTok-Nutzung zu sprechen. Stattdessen sollte der Fokus auf Transparenz, kritischem Bewusstsein und Selbstbestimmung liegen. Besonders wichtig ist es, die Balance zwischen Risikobewusstsein und positiven Aspekten sozialer Medien zu wahren.
Wenn Sie selbst kein TikTok nutzen, lassen Sie sich von SuS Funktionen erklären und zeigen Sie ehrliches Interesse – dies schafft eine offene Lernatmosphäre.
TikTok ist eine der am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen weltweit und hat besonders bei Jugendlichen einen enormen Einfluss auf Trends, Meinungen und Mediennutzungsverhalten.
TikTok ist eine Social-Media-Plattform, die sich auf das Erstellen, Teilen und Entdecken kurzer Videos (15 Sekunden bis 10 Minuten) konzentriert. Die App wurde 2016 in China unter dem Namen "Douyin" vom Unternehmen ByteDance entwickelt und 2018 international als TikTok eingeführt. Nach der Übernahme der ähnlichen App Musical.ly im selben Jahr wuchs die Popularität von TikTok rasant.
Die App kombiniert Elemente aus verschiedenen Social-Media-Konzepten: kurze Videos wie bei Vine, Musikintegration wie bei Musical.ly, Story-Funktion wie bei Instagram und einen algorithmischen Feed wie bei YouTube.
Trotz der Altersfreigabe ab 13 Jahren nutzen viele jüngere Kinder die App bereits – oft ohne ausreichendes Bewusstsein für die Risiken und ohne die erforderliche Medienkompetenz.
Die TikTok-Oberfläche ist auf maximale Einfachheit und Immersion ausgelegt:
Die intuitive Benutzerführung und der immersive Vollbildmodus sind entscheidende Faktoren für die hohe Verweildauer und das "Suchtpotenzial" der App.
Die intensive Nutzung von TikTok durch Jugendliche hat mehrere pädagogisch relevante Aspekte:
Als Lehrkraft ist es wichtig, TikTok weder zu verteufeln noch kritiklos zu akzeptieren. Ein differenzierter Blick auf Chancen und Risiken ermöglicht eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Lebenswelt der Jugendlichen.
Der TikTok-Algorithmus gilt als einer der raffiniertesten und wirkungsvollsten Empfehlungsalgorithmen im Bereich sozialer Medien. Er ist maßgeblich für den Erfolg der Plattform verantwortlich, da er Nutzern mit erstaunlicher Präzision relevante Inhalte präsentiert.
Ein Algorithmus ist im Kern eine Folge von Anweisungen zur Lösung eines Problems – vergleichbar mit einem Rezept oder einer Bedienungsanleitung. Im Kontext von Social Media sind Algorithmen komplexe mathematische Formeln und Entscheidungsprozesse, die bestimmen, welche Inhalte einem Nutzer angezeigt werden.
Der TikTok-Algorithmus zielt darauf ab, die Verweildauer in der App zu maximieren, indem er für jeden Nutzer individuell die interessantesten und fesselndsten Videos auswählt. Dabei nutzt er maschinelles Lernen, um sich kontinuierlich zu verbessern und die Interessen der Nutzer immer genauer zu verstehen.
Die "For You Page" (FYP) ist der primäre Feed von TikTok und wird individuell für jeden Nutzer vom Algorithmus zusammengestellt. Anders als bei anderen sozialen Medien besteht die Besonderheit darin, dass die FYP gleich beim Öffnen der App erscheint und nicht nur Inhalte von gefolgten Accounts zeigt.
Der Algorithmus arbeitet nach einem Bewertungssystem (weight system): Jedes Video erhält einen Relevanzwert für den jeweiligen Nutzer. Dieser Wert bestimmt die Wahrscheinlichkeit, dass das Video in der FYP des Nutzers erscheint.
TikTok versucht, eine Mischung aus:
Bei neuen Nutzern oder nach App-Installationen kennt der Algorithmus zunächst die Präferenzen nicht. TikTok löst dieses "Kaltstartproblem" durch:
Schon nach wenigen Minuten Nutzung kann der Algorithmus ein grundlegendes Interessenprofil erstellen. Nach wenigen Tagen regelmäßiger Nutzung ist die Personalisierung bereits sehr präzise.
Der TikTok-Algorithmus unterscheidet sich in mehreren Punkten von anderen Social-Media-Plattformen:
Diese Besonderheiten machen TikTok besonders effektiv darin, Nutzer lange in der App zu halten und immer genauer zu verstehen, welche Inhalte sie fesseln – was gleichzeitig die pädagogischen Herausforderungen verstärkt.
Die hochpersonalisierte Natur des TikTok-Algorithmus kann bei Jugendlichen zur Entstehung von Filterblasen führen, die sowohl ihr Informationsumfeld als auch ihre psychologische Entwicklung beeinflussen.
Der Begriff "Filterblase" wurde 2011 von Eli Pariser geprägt und beschreibt ein Phänomen, bei dem Algorithmen den Nutzer zunehmend von Informationen isolieren, die nicht seinen bisherigen Interessen und Ansichten entsprechen. Bei TikTok funktioniert dies besonders effektiv:
Bei TikTok können sich Filterblasen besonders schnell bilden – Studien zeigen, dass der Algorithmus bereits nach 40 Minuten Nutzung eine stark personalisierte Auswahl präsentiert.
Auf TikTok bilden sich verschiedene Arten von Filterblasen mit eigenen Bezeichnungen in der Community:
Diese unterschiedlichen "Toks" können sowohl positive Gemeinschaften als auch problematische Echokammern bilden.
Die Auswirkungen von Filterblasen sind bei Jugendlichen besonders relevant, da sich ihre Identität und Weltanschauung noch in der Entwicklung befinden. Die algorithmische Kuratierung kann diese Entwicklung sowohl positiv bereichern als auch problematisch einschränken.
Aktuelle Forschung zu TikTok und Filterblasen zeigt:
Als Lehrkraft können Sie Jugendliche dabei unterstützen, mit Filterblasen bewusst umzugehen:
Wichtig ist, nicht zu moralisieren oder TikTok zu verteufeln, sondern ein Bewusstsein zu schaffen, das die SuS befähigt, selbstbestimmt mit der Plattform umzugehen und ihre eigene Informationsumgebung aktiv zu gestalten.
Challenges gehören zu den charakteristischen Elementen von TikTok und sind ein wichtiger Treiber für virale Verbreitung. Sie können sowohl positiv-kreative als auch riskante Aspekte haben.
TikTok-Challenges sind Mitmachaktionen, bei denen Nutzer aufgefordert werden, bestimmte Aktionen nachzuahmen, zu filmen und mit einem spezifischen Hashtag zu teilen. Sie können:
Challenges sind ein wichtiger Faktor für die Partizipation und das Gemeinschaftsgefühl auf TikTok. Sie bieten niedrigschwellige Möglichkeiten zur kreativen Beteiligung und können schnell viral gehen.
Diese Challenges fördern Kreativität und haben ein geringes Risikopotenzial.
Diese Challenges erfordern kritisches Hinterfragen und Vorsicht.
Diese Challenges können zu ernsthaften Verletzungen oder rechtlichen Konsequenzen führen.
Verschiedene psychologische Faktoren machen Challenges besonders attraktiv für Jugendliche:
Die algorithmische Verbreitung verstärkt diese Dynamiken zusätzlich, indem erfolgreiche Challenge-Teilnahmen belohnt werden und Jugendliche zu immer spektakuläreren Versionen motiviert werden.
Neben Challenges gibt es weitere Sicherheitsaspekte, die beachtet werden sollten:
Als Lehrkraft können Sie Jugendliche bei einem sicheren Umgang mit TikTok-Challenges unterstützen:
Wichtig: Verzichten Sie auf detaillierte Beschreibungen gefährlicher Challenges, um Nachahmungseffekte zu vermeiden. Fokussieren Sie stattdessen auf die Entwicklung von Entscheidungskompetenz und Risikobewertung.
TikTok steht immer wieder im Zentrum von Debatten über Datenschutz und Datensicherheit. Als chinesisches Unternehmen unterliegt ByteDance, der Eigentümer von TikTok, besonderen Beobachtungen und Regulierungen in westlichen Ländern.
TikTok sammelt eine umfassende Menge an Nutzerdaten, darunter:
Die Sammlung dieser umfangreichen Daten ermöglicht nicht nur die Personalisierung des Algorithmus, sondern auch detaillierte Nutzerprofile für Werbezwecke und potenziell auch für andere, weniger transparente Zwecke.
TikTok hat auf diese Bedenken mit verschiedenen Maßnahmen reagiert, darunter die Einrichtung von Datenzentren in Europa und den USA sowie Transparenzberichte. Dennoch bleiben grundsätzliche Fragen zur Datensicherheit bestehen.
In der Europäischen Union unterliegt TikTok verschiedenen Regulierungen:
TikTok hat in der EU spezifische Anpassungen vorgenommen, um diesen Regularien zu entsprechen, darunter strengere Privatsphäre-Einstellungen für Minderjährige und die Deaktivierung personalisierter Werbung für unter 18-Jährige.
TikTok bietet verschiedene Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre:
Diese Einstellungen bieten einen gewissen Schutz, ersetzen jedoch nicht die kritische Medienkompetenz und das Bewusstsein für die grundlegenden Datensammlungspraktiken der App.
Als Lehrkraft können Sie folgende Punkte im Unterricht thematisieren:
Ziel sollte sein, die SuS zu befähigen, informierte Entscheidungen über ihre Daten zu treffen und die Konsequenzen ihres digitalen Handelns zu verstehen, ohne sie durch Verbote oder Ängstigung vom kritischen Umgang mit digitalen Medien abzuhalten.
Eine zentrale medienpädagogische Aufgabe besteht darin, Jugendliche zu einer selbstbestimmten, reflektierten und ausgewogenen Nutzung von sozialen Medien wie TikTok zu befähigen. Dabei geht es nicht um Verbote oder Verteufelung, sondern um die Entwicklung von Medienkompetenz und digitaler Souveränität.
Medienkompetenz umfasst verschiedene Teilbereiche, die im Kontext von TikTok besonders relevant sind:
Folgende konkrete Strategien können Jugendlichen helfen, den TikTok-Algorithmus aktiv zu beeinflussen:
Die Förderung einer gesunden Balance ist ein wichtiger Aspekt der Medienerziehung:
Wichtig ist dabei, nicht in Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen: Es geht nicht um "gut = offline" vs. "schlecht = online", sondern um eine reflektierte, ausgewogene Integration digitaler Medien in einen gesunden Lebensstil.
Ein pädagogisch sinnvoller Umgang mit TikTok und ähnlichen Plattformen basiert auf Dialog statt Verboten:
Folgende Ansätze können Sie im Unterricht nutzen, um Medienkompetenz im Kontext von TikTok zu fördern:
Wichtig ist ein ausgewogener Ansatz, der sowohl kritische Reflexion als auch die kreativen und bildenden Potenziale digitaler Medien berücksichtigt. Das Ziel sollte sein, Jugendliche zu befähigen, von "beeinflussten" zu "beeinflussenden" Nutzern zu werden, die Medien souverän und nach ihren eigenen Werten und Bedürfnissen gestalten.
Hier finden Sie spezifische Materialien und Ressourcen zur Unterstützung des Unterrichts zum Thema "TikTok-Algorithmus durchschauen". Diese Materialien sind speziell auf die Inhalte des Lernpfads abgestimmt und können zur Vorbereitung, Vertiefung oder Differenzierung eingesetzt werden.
Algorithmus-Analyse
Anleitung und Arbeitsmaterial zur systematischen Untersuchung des TikTok-Algorithmus anhand der For You Page
HerunterladenChallenge-Risikobewertung
Strukturierte Bewertungsbögen für TikTok-Challenges mit Fallbeispielen und Entscheidungskriterien
HerunterladenDaten-Detektion
Aufgabenblätter zur Erforschung der von TikTok gesammelten Daten mit vereinfachter Datenschutzerklärung
HerunterladenTikTok-Tagebuch
Reflexionsbögen zur Dokumentation der eigenen TikTok-Nutzung mit Fokus auf algorithmusbasierte Empfehlungen
HerunterladenAlgorithmus-Manipulation
Praktische Anleitung zum gezielten Beeinflussen des TikTok-Algorithmus mit Dokumentationsbögen
HerunterladenAlgorithm Watch: TikTok-Untersuchung
Wissenschaftliche Analyse des TikTok-Algorithmus und seiner Auswirkungen
Zur Webseiteklicksafe: TikTok-Spezial
Umfassende Materialsammlung zu TikTok mit Unterrichtseinheiten
Zur WebseiteBSI für Kinder: Soziale Netzwerke
Sicherheitsaspekte bei der Nutzung sozialer Medien inkl. TikTok
Zur WebseiteDigitale Helden: Viraler Content
Materialien zur kritischen Auseinandersetzung mit viralen Inhalten
Zur WebseiteTikTok Transparenzbericht
Offizielle TikTok-Dokumentation zur Funktionsweise des Algorithmus
Zur WebseiteARD: "So funktioniert der TikTok-Algorithmus"
Leicht verständliche Erklärung für die Lerngruppe (3:24 Min)
Zum VideoMDR: "Die dunkle Seite von TikTok"
Investigative Doku zu Datensammlung und Gefahren (30 Min)
Zum VideoARTE: "TikTok - die Macht eines Algorithmus"
Tiefgehende Analyse der gesellschaftlichen Auswirkungen (25 Min)
Zum VideoARD: "TikTok Challenges: Spaß oder gefährlich?"
Aufklärungsvideo zu riskanten Trends (5:18 Min)
Zum VideoDataSkop: "Filter Bubbles visualisiert"
Wissenschaftliche Visualisierung von Filterblasen (7:42 Min)
Zum VideoQuarks Dimension: "Warum kann ich nicht aufhören mit Binge-Scrolling?"
Viele von uns sind täglich auf Social Media unterwegs. Ralph Caspers guckt sich an, warum das so ist. Denn Social Media sind langweilig – sagt die Forschung! (10:37 Min)
Zum VideoTikTok-Elternleitfaden
Umfassende Orientierungshilfe für Eltern zu allen TikTok-Aspekten
HerunterladenSCHAU HIN! TikTok-Elternguide
Professionelle Orientierungshilfe der Initiative SCHAU HIN!
Zur WebseiteVisuelle Begriffserklärungen für TikTok-spezifische Fachbegriffe mit Beispielbildern
HerunterladenTechnische Analyse des TikTok-Algorithmus mit Programmcode-Beispielen und ethischer Diskussion
HerunterladenVereinfachte, stark visuelle Darstellung des TikTok-Algorithmus als Comic mit Arbeitsblättern
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